Kapelle 8, Friedhof Ohlsdorf: Wandel von der Trauerhalle zum Kolumbarium
Die Kapelle 8 auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf ist ein bedeutendes architektonisches Zeugnis der Friedhofsgeschichte und der Wende in der Bestattungskultur.
Historische Bedeutung:
Die Kapelle wurde in den Jahren 1910 bis 1912 errichtet und war das letzte Bauwerk, das der erste Friedhofsdirektor Wilhelm Cordes für das Gelände plante. Sie zählte zu Cordes' größten Kapellen und diente ursprünglich als repräsentative Aussegnungs- und Trauerhalle in diesem Sektor des Parkfriedhofs. Ihre Architektur spiegelt den vorherrschenden Stil der Zeit wider.
Der Wandel zur neuen Nutzung:
Aufgrund der tiefgreifenden Veränderungen in der Bestattungskultur, insbesondere der Zunahme von Feuerbestattungen, wurde die Kapelle im Laufe der Zeit nicht mehr für die eigentliche Trauerfeier genutzt. Stattdessen erhielt sie eine neue, dauerhafte Funktion im Dienste der Urnenbeisetzung:
* Umnutzung zum Kolumbarium: Die Kapelle 8 wurde 1998 saniert und zu einem Kolumbarium umgebaut.
* Heutige Funktion: Sie dient heute als geschützter Raum für die oberirdische Urnenbeisetzung in speziellen Urnennischen.
Damit hat sich die Kapelle 8 von einem Ort der zeitlich begrenzten Trauerfeier zu einem dauerhaften Ort des Gedenkens und der letzten Ruhe gewandelt. Sie ist in ihrer neuen Rolle ein öffentlich zugänglicher Raum, der Besuchern ermöglicht, ihrer Verstorbenen in aller Stille und Würde zu gedenken.
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Erbaut 1910-12 nach Plänen des ersten Friedhofsdirektors Wilhelm Cordes. In der Kapelle 8 befindet sich ein Kolumbarium für oberirdische Beisetzungen in Urnenwänden.
Buslinie 270, 70 Sitzplätze