Was ist eine Bestattungsverfügung ?
Eine Bestattungsverfügung ist eine schriftliche, eigenhändig verfasste und unterschriebene Erklärung, in der Sie zu Lebzeiten detailliert festlegen, wie Ihre eigene Bestattung nach Ihrem Tod durchgeführt werden soll. Sie dient dazu, Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen verbindlich festzuhalten.
Vereinfacht gesagt: Es ist Ihr persönliches Drehbuch für Ihren Abschied, das Ihre Angehörigen entlasten und sicherstellen soll, dass alles nach Ihrem Willen geschieht.
Was genau wird in einer Bestattungsverfügung geregelt?
In einer Bestattungsverfügung können Sie eine Vielzahl von Details festhalten, die über die reine Bestattungsart hinausgehen:
Art der Bestattung: Hier legen Sie fest, ob Sie eine Erd-, Feuer- (mit anschließender Urnenbeisetzung), See-, Baum- oder eine andere Bestattungsform wünschen.
Ort der Bestattung: Sie können einen bestimmten Friedhof, einen Bestattungswald (wie RuheForst oder FriedWald) oder ein spezifisches Seegebiet für die Beisetzung der Urne festlegen.
Grabart: Dazu gehört die Wahl zwischen einem Reihengrab, Wahlgrab, einem anonymen Grab, einer Urnenstele, einem Kolumbarium oder anderen Optionen.
Gestaltung der Trauerfeier: Dies kann sehr detailliert sein und umfassen:
Ob die Trauerfeier weltlich oder kirchlich sein soll.
Gewünschte Musikstücke oder Live-Musik.
Ein bestimmter Redner oder Geistlicher.
Spezifische Texte, Gedichte oder Gebete.
Wünsche zum Blumenschmuck oder Spenden statt Blumen.
Die Art der Traueranzeigen und -karten.
Sarg oder Urne: Falls Sie hier spezielle Vorstellungen zu Material, Form oder Design haben.
Totenbekleidung: Ob Sie in bestimmten eigenen Kleidern oder im traditionellen Sterbehemd bestattet werden möchten.
Spezielle persönliche Wünsche: Zum Beispiel das Beilegen bestimmter Gegenstände in den Sarg oder die Urne.
Umgang mit digitalem Nachlass: Hinweise zum Löschen von Social-Media-Accounts, E-Mails oder Cloud-Daten.
Wunschbestatter: Sie können das Bestattungsunternehmen benennen, das Sie mit der Durchführung beauftragen möchten.
Wichtige Merkmale und Zwecke der Bestattungsverfügung:
Willenserklärung und Selbstbestimmung: Sie ist Ausdruck Ihres Rechts auf Selbstbestimmung über Ihr eigenes Leben und auch über Ihren Tod hinaus. Ihre Wünsche sind hier verbindlich dokumentiert.
Entlastung der Angehörigen: Im Todesfall müssen sich die Hinterbliebenen nicht mit der Frage plagen, was Sie sich gewünscht hätten. Die Bestattungsverfügung nimmt ihnen die Last von Entscheidungen und die Unsicherheit in einer emotional ohnehin schwierigen Zeit.
Vermeidung von Konflikten: Innerfamiliäre Streitigkeiten über die Art oder den Ablauf der Bestattung können durch eine klare Verfügung vermieden werden.
Rechtliche Verbindlichkeit: Obwohl es in Deutschland kein separates Gesetz für die Bestattungsverfügung gibt, ist sie in der Praxis als rechtlich bindend anerkannt. Die zur Totenfürsorge verpflichteten Personen (in der Regel die nächsten Angehörigen) sind an die hierin geäußerten Wünsche gebunden, sofern diese nicht unzumutbar oder ungesetzlich sind.
KEINE Finanzierungsregelung: Dies ist ein entscheidender Punkt. Eine Bestattungsverfügung regelt nicht die finanzielle Absicherung der Bestattungskosten. Sie ist eine reine Wunschliste. Für die finanzielle Deckung der Kosten ist eine separate Bestattungsvorsorge (z.B. über ein Treuhandkonto oder eine Sterbegeldversicherung) notwendig. Die Verfügung kann jedoch einen Hinweis darauf enthalten, dass eine solche finanzielle Absicherung bereits existiert.
Wo sollte eine Bestattungsverfügung aufbewahrt werden?
Es ist entscheidend, dass Ihre Bestattungsverfügung nach Ihrem Tod schnell gefunden wird. Bewahren Sie sie:
Nicht im Testament auf: Testamente werden oft erst Wochen nach der Bestattung vom Nachlassgericht eröffnet.
An einem leicht zugänglichen Ort: Informieren Sie Vertrauenspersonen (Angehörige, Hausarzt, enge Freunde) über den Aufbewahrungsort.
Wir als Ihr Bestattungsunternehmen bieten gerne die kostenlose verwahrung an, so dass das dokument im Todesfall sofort vorliegt !