Was ist eine katholische Beerdigung?

 

Eine katholische Beerdigung oder Trauerfeier ist ein komplexer und zutiefst spiritueller Ritus, der im Glauben an die Auferstehung Jesu Christi und das ewige Leben verwurzelt ist. Im Gegensatz zu evangelischen Trauerfeiern, die oft den Blick auf das Leben des Verstorbenen richten, betont die katholische Bestattung stärker das Gebet für die Seele des Verstorbenen und die Erlösung durch Christus.
Ablauf einer katholischen Beerdigung oder Trauerfeier:
Der Ablauf einer katholischen Bestattung ist in der Regel in mehrere Stationen gegliedert, die traditionell den Weg des Verstorbenen von seinem Heim zur letzten Ruhestätte symbolisieren:
* Gebet am Sterbebett / Krankensalbung (optional): Bevor ein katholischer Christ stirbt, wird oft ein Geistlicher hinzugezogen, um die Sakramente der Krankensalbung und die Beichte zu spenden. Dies dient der Vorbereitung auf den Tod und der Stärkung im Glauben.
* Überführung und Aussegnung (optional): Der Leichnam wird vom Sterbeort zum Bestattungsinstitut oder in eine Aufbahrungshalle überführt. Eine Aussegnung kann dort stattfinden, bei der der Priester oder Diakon ein Gebet spricht und den Verstorbenen mit Weihwasser segnet.
* Trauergottesdienst in der Kirche oder Kapelle (Requiem oder Wortgottesdienst): Dies ist der zentrale Teil der katholischen Bestattung.
   * Einzug: Der Sarg (oder die Urne, falls eine Feuerbestattung stattfindet) wird in die Kirche oder Kapelle gebracht. Oft wird er mit Weihwasser besprengt, um an die Taufe des Verstorbenen und seine Verbindung mit Christus zu erinnern.
   * Eröffnung und Gebete: Der Priester oder Diakon begrüßt die Trauergemeinde. Es folgen Eingangsgebete (Kyrie-Rufe) und ein Eröffnungsgebet, das die Situation des Todes und die Hoffnung auf Erlösung thematisiert.
   * Lesungen aus der Heiligen Schrift: Es werden Texte aus dem Alten und Neuen Testament gelesen, die Trost spenden und die Botschaft von Auferstehung und ewigem Leben verkünden.
   * Homilie (Trauerpredigt): Der Priester oder Diakon verbindet die biblische Botschaft mit dem Leben des Verstorbenen. Dabei geht es nicht primär um eine Lebensrückschau, sondern darum, wie der Glaube das Leben des Verstorbenen geprägt hat und welche Hoffnung die Auferstehung für ihn und die Trauernden bedeutet.
   * Eucharistiefeier (bei einem Requiem): Wenn es sich um eine Heilige Messe (Requiem) handelt, findet nun die Eucharistiefeier statt, bei der die Gemeinde Brot und Wein empfängt. Dies ist ein zentrales Element des katholischen Glaubens. Bei einem Wortgottesdienst entfällt die Eucharistie.
   * Fürbitten: Die Gemeinde spricht Fürbitten für den Verstorbenen, für die Angehörigen und für alle Leidenden.
   * Vaterunser: Gemeinsam wird das Vaterunser gebetet.
   * Antiphon "In Paradisum" (optional): Oft wird der mittelalterliche Gesang "In Paradisum" gesungen, der die Geleit der Engel ins Paradies beschwört.
   * Abschied am Sarg/Urne: Der Sarg oder die Urne wird mit Weihwasser besprengt und mit Weihrauch inzensiert. Dies symbolisiert, dass der Leib des Verstorbenen ein Tempel Gottes war und seine Gebete zum Himmel aufsteigen. Der Priester spricht Abschiedsworte und segnet den Verstorbenen.
* Trauerzug zum Grab (bei Erdbestattung): Bei einer Erdbestattung folgt die Gemeinde dem Sarg in einer Prozession zum Grab auf dem Friedhof.
* Beisetzung am Grab:
   * Absenken des Sarges/der Urne: Der Sarg wird ins Grab gesenkt oder die Urne beigesetzt.
   * Segnung des Grabes: Der Priester segnet die Grabstelle mit Weihwasser und zeichnet ein Kreuz über dem Grab.
   * Bestattungsformel und Erdwurf: Mit den Worten "Von der Erde bist du genommen und zur Erde kehrst du zurück. Der Herr aber wird dich auferwecken" wird Erde auf den Sarg geworfen. Dies erinnert an die Vergänglichkeit des Menschen und die Hoffnung auf Auferstehung.
   * Abschlussgebet und Segen: Ein letztes Gebet und der Segen für die Trauernden beenden die Zeremonie am Grab.
   * Kondolenz: Die Trauergäste können den Angehörigen ihr Beileid aussprechen und oft Blumen oder Erde auf den Sarg/die Urne werfen.
* Leichenschmaus/Trauerkaffee: Nach der Beisetzung versammelt sich die Trauergemeinde zum gemeinsamen Essen oder Kaffeetrinken, um im Austausch von Erinnerungen Trost zu finden und die Gemeinschaft zu stärken.
* Sechswochenamt (optional): Etwa sechs Wochen nach der Beisetzung wird in der Gemeinde oft ein weiteres Gedenken, das Sechswochenamt, abgehalten, um des Verstorbenen zu gedenken.
Wichtige Besonderheiten der katholischen Bestattung:
* Sakramentalität: Die katholische Kirche legt großen Wert auf die Sakramente, auch im Kontext des Todes (Krankensalbung).
* Weihwasser und Weihrauch: Diese Symbole sind in der katholischen Liturgie sehr präsent und haben eine tiefe theologische Bedeutung.
* Feste Rituale: Die katholische Bestattung ist stärker ritualisiert und folgt einem festgelegten Ablauf, auch wenn persönliche Elemente integriert werden können.
* Priester/Diakon als Zelebrant: Die Beerdigung wird in der Regel von einem geweihten Priester oder Diakon geleitet.

Wir bietet selbstverständlich auch katholische Trauerfeiern und Bestattungen an.

* Wir führen alle Bestattungsformen aus, was sowohl Erd- als auch Feuerbestattungen einschließt. Beide sind in der katholischen Kirche mittlerweile erlaubt.

 
Wir  arbeiten eng mit den Geistlichen der jeweiligen Konfessionen zusammen, um die religiösen Riten und Wünsche der Angehörigen zu erfüllen. Wir  unterstützen bei der Terminabstimmung mit dem Pfarrer, der Auswahl der Lieder und Gebete und der Gestaltung der Trauerfeier nach katholischem Ritus.