So kann es in Fürbitten beispielweise heißen: "Lieber Gott, nimm ? in deinen Kreis auf und beschützte ? mit deiner liebenden Hand. Wir bitten darum, gib ? ein neues Zuhause in deinem herrlichen Reich und gebe uns die Kraft, über diesen Verlust hinweg zu kommen."

Der evangelische Gottesdienst klingt. Orgelmusik begleitet den Gemeindegesang, oft kommen auch andere Instrumente zum Einsatz. Darüber hinaus sind Gemeinden die Heimat zahlloser Chöre und die Kirchen bieten Bühnen für ganz unterschiedliche Konzerte: von Bach bis Pop, vom Posaunenchor bis zum Musical.

Eine evangelische Trauerfeier und Beerdigung ist ein wichtiger Abschieds- und Trostgottesdienst, der den Verstorbenen in Gottes Hände übergibt und den Hinterbliebenen Halt und Hoffnung schenkt. Der genaue Ablauf kann variieren und wird oft im Trauergespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer individuell gestaltet.

Hier ist ein typischer Ablauf einer evangelischen Trauerfeier mit anschließender Beisetzung:

I. Vor der Trauerfeier (Trauergespräch und Vorbereitung)

* Trauergespräch: Dies ist ein sehr wichtiger erster Schritt. Die Angehörigen treffen sich mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer. In diesem persönlichen Gespräch geht es um das Leben des Verstorbenen, um persönliche Erinnerungen, Wünsche für die Gestaltung des Gottesdienstes (Lieder, Bibelverse, Musikstücke, evtl. persönliche Worte von Angehörigen) und um die Beerdigungsform (Erd- oder Feuerbestattung).

* Aussegnung (optional): Manchmal findet vor der eigentlichen Trauerfeier eine Aussegnung direkt am Sterbeort (zu Hause, im Krankenhaus) statt. Hierbei wird der Verstorbene im engsten Kreis in Gottes Hände gegeben.

II. Die Trauerfeier (Gottesdienst in der Kirche oder Kapelle)

Die Trauerfeier findet meist in der Friedhofskapelle oder in der Gemeindekirche statt.

* Glockengeläut und Einzug: Die Trauergemeinde versammelt sich. Oft läuten die Glocken. Der Sarg oder die Urne ist bereits in der Kapelle/Kirche aufgebahrt.

* Musik zum Eingang: Orgelmusik oder andere ausgewählte Musikstücke stimmen auf die Feier ein.

* Bibelspruch und Begrüßung: Die Pfarrerin oder der Pfarrer eröffnet den Gottesdienst mit einem passenden Bibelwort und begrüßt die Anwesenden, wobei der Name des Verstorbenen genannt wird.

* Psalmgebet / Eingangsgebet: Ein Gebet, oft ein Psalm, bringt die Klage und das Vertrauen auf Gott zum Ausdruck.

* Lied: Ein gemeinsames Kirchenlied, das Trost spenden soll.

* Biblische Lesung: Es wird ein Abschnitt aus der Bibel gelesen, der sich mit der Hoffnung auf Auferstehung und ewigem Leben befasst. Manchmal können auch andere, nicht-biblische Texte oder Gedichte gelesen werden.

* Predigt: Dies ist ein zentraler Bestandteil. Die Pfarrerin oder der Pfarrer würdigt das Leben des Verstorbenen, nimmt Bezug auf die im Trauergespräch erzählten Erinnerungen und verbindet dies mit der christlichen Botschaft der Auferstehung und des Trostes.

* Musik oder Stille: Nach der Predigt folgt oft ein Moment der Stille oder ein weiteres Musikstück, um das Gehörte nachwirken zu lassen.

* Persönliches Gedenken (optional): Angehörige oder enge Freunde können hier persönliche Worte, Erinnerungen oder auch ein Gedicht vortragen.

* Glaubensbekenntnis: Die Gemeinde spricht gemeinsam das christliche Glaubensbekenntnis.

* Fürbitten und Vaterunser: Es werden Fürbitten für den Verstorbenen, die Trauernden und alle Menschen gesprochen. Anschließend wird gemeinsam das Vaterunser gebetet.

* Schlusssegen: Die Trauerfeier in der Kapelle/Kirche endet mit einem Segen für die Gemeinde.

* Auszug / Sarg-/Urnengeleit: Der Sarg oder die Urne wird aus der Kapelle/Kirche getragen, begleitet von Orgelmusik oder einem weiteren Lied. Die Trauergemeinde folgt in Stille zum Grab.

III. Die Beisetzung (am Grab)

* Gang zum Grab: Die Trauergemeinde begleitet den Sarg oder die Urne zum Grab, oft schweigend oder mit leiser Musik.

* Absenken des Sarges/der Urne: Am Grab wird der Sarg oder die Urne in die Erde abgesenkt.

* Bestattungswort und dreimaliger Erdwurf: Die Pfarrerin oder der Pfarrer spricht das Bestattungswort (z.B. "Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub...") und vollzieht den symbolischen dreimaligen Erdwurf auf den Sarg/die Urne.

* Gebet am Grab: Ein abschließendes Gebet.

* Segen am Grab: Die Verstorbenen werden Gott anvertraut und die Trauernden erhalten einen Segen für ihren weiteren Weg.

* Persönlicher Abschied: Die Trauergäste treten einzeln oder in kleinen Gruppen an das Grab, um sich persönlich zu verabschieden, oft indem sie eine Blume oder eine Schaufel Erde auf den Sarg/die Urne werfen.

* Beileidsbekundungen (Kondolenz): Nach der Beisetzung haben die Trauergäste in der Regel die Möglichkeit, den engsten Angehörigen ihr Beileid auszusprechen.

Nach der Beisetzung gibt es oft einen Leichenschmaus oder ein Beisammensein, bei dem die Möglichkeit besteht, sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen und zu erinnern.

Dieser Ablauf dient als Orientierung, kann aber in Absprache mit der Kirchengemeinde und den individuellen Wünschen der Familie angepasst werden.