Was ist zu bedenken für die Angehörigen, wenn ein Mensch verstirbt und man nach anthroposophischen Gesichtspunkt bestattet werden soll?

 

 

Als Bestattungsunternehmen  das Wert auf eine einfühlsame und individuelle Begleitung legt, sind wir uns bewusst, dass anthroposophische Angehörige besondere Vorstellungen und Bedürfnisse rund um das Sterben, den Tod und die Trauer haben. Unser Ziel ist es, diese so weit wie möglich zu verstehen und in die Gestaltung des Abschieds einfließen zu lassen.

Anthroposophische Sicht auf Tod und Abschied

Für Anthroposophen ist der Tod kein Ende, sondern ein Übergang der Seele in neue Daseinsbereiche. Der physische Leib wird abgelegt, während die Seele ihre Reise fortsetzt. Dieses Verständnis prägt den gesamten Umgang mit dem Verstorbenen und der Trauerfeier. Besonders bedeutsam ist die Zeit unmittelbar nach dem Tod (oft drei Tage oder länger), da sich die Seele in dieser Phase vom physischen Körper löst. In dieser Zeit sollte möglichst viel Ruhe und eine würdige Umgebung geschaffen werden. Der Mensch wird als komplexes Wesen aus physischem Leib, Ätherleib, Astralleib und Ich (Geist) betrachtet, und der Abschiedsprozess sollte all diese Ebenen berücksichtigen.

Begleitung und Gestaltung des Abschieds in den ersten Stunden/Tagen

Wir ermutigen Angehörige, die Möglichkeit der 36-Stunden-Hausaufbahrung in Hamburg zu nutzen, um einen persönlichen und intimen Abschied in vertrauter Umgebung zu ermöglichen. Wir können Hilfestellung bei der Herrichtung des Zimmers und der nötigen Kühlung leisten.

Die Versorgung des Verstorbenen, wie das Waschen und Einkleiden, kann von den Angehörigen, wenn gewünscht, mit unserer Anleitung selbst vorgenommen werden. Anthroposophen bevorzugen oft Naturmaterialien und eine einfache, würdevolle Einkleidung. Die Möglichkeit einer Totenwache und das Beisammensein mit dem Verstorbenen über mehrere Stunden oder Tage hinweg ist für anthroposophisch orientierte Menschen oft sehr wichtig. Wir unterstützen Sie bei der Organisation, zum Beispiel durch die Bereitstellung von Kerzen und Blumen. Invasive Konservierungsmaßnahmen lehnen Anthroposophen in der Regel ab, um den natürlichen Loslösungsprozess der Seele nicht zu stören; dies respektieren wir selbstverständlich und schlagen alternative Kühlungsmethoden vor.

Sarg und Urne: Material und Symbolik

Anthroposophen bevorzugen oft Särge aus unbehandeltem Holz und Urnen aus biologisch abbaubaren Materialien, die sich wieder der Erde übergeben können. Wir bieten eine Auswahl entsprechender Modelle an, die diesen Kriterien entsprechen. Der Fokus liegt auf Schlichtheit und Natürlichkeit, die der Würde des Übergangs gerecht wird, ohne unnötigen Prunk.

Die Trauerfeier: Ablauf und Inhalt

Oft wird eine Trauerfeier erst nach den „drei Tagen“ oder im Anschluss an die Überführung abgehalten, um der Seele Zeit für den Übergang zu geben. Wir gehen hier flexibel auf die Wünsche der Familie ein.

Neben unseren Abschiedsräumen in Hamburg haben wir in unserem Haupthaus in Ammersbek ebenfalls eine kleine, aber sehr würdevolle Kapelle, die eine ruhige und besinnliche Atmosphäre für die Trauerfeier bietet. Darüber hinaus verfügen wir in Ammersbek über ein kleines Apartment mit einem separaten Abschiedszimmer. Hier können sich die Angehörigen in Ruhe zurückziehen und haben jederzeit die Möglichkeit, zum Verstorbenen zurückzukehren und ihre Zeit ganz nach ihren Bedürfnissen zu gestalten.

Die Trauerrede konzentriert sich oft weniger auf eine chronologische Lebensgeschichte, sondern eher auf das Wesen des Verstorbenen, seine Impulse und sein Wirken. Texte und Gedichte von Rudolf Steiner oder anderen anthroposophischen Autoren können integriert werden. Gehören die Angehörigen der Christengemeinschaft an, kann ein Priester die Aussegnung und Bestattung begleiten. Hier gibt es spezifische Rituale, wie die Ausgießung von geweihtem Wasser und das Verbrennen von Weihrauch, um der Seele den Übergang zu erleichtern. Ruhige, besinnliche Musik, gerne auch live gespielt (z.B. Leier, Flöte), die die Seele anspricht, wird oft bevorzugt. Ein bewusster, stiller Abschied am Sarg oder am Grab, bei dem die Angehörigen Blumen oder Erde auf den Sarg geben, ist ein wichtiger Teil des Rituals.

Die Bestattungsform und Nachsorge

Die Erdbestattung wird im anthroposophischen Verständnis oft bevorzugt, da der Körper der Erde übergeben wird und der Verwesungsprozess als Teil des natürlichen Kreislaufs gesehen wird, der die Seele beim Loslösen unterstützen kann. Obwohl die Erdbestattung bevorzugt wird, ist die Feuerbestattung nicht ausgeschlossen. Wir unterstützen die Angehörigen in ihrer Wahl und berücksichtigen auch hier anthroposophische Aspekte, z.B. durch eine zeitlich abgestimmte Abschiednahme vor der Kremation.

Wir weisen die Angehörigen darauf hin, dass der Kontakt zum Verstorbenen im anthroposophischen Sinne über den Tod hinaus bestehen bleiben kann. Gerne stellen wir Kontakte zu anthroposophischen Trauerbegleitern oder Einrichtungen der Christengemeinschaft her, die spezifische Unterstützung für die Trauerarbeit aus anthroposophischer Sicht anbieten.

Unser Service :

Als wir das Team von Andre Hahn  verstehen uns als empathische Begleiter in dieser besonderen Zeit. Wir nehmen uns Zeit für ausführliche Gespräche, hören aufmerksam zu und versuchen, die individuellen Wünsche der Angehörigen, die sich aus ihrer anthroposophischen Überzeugung ergeben, vollumfänglich zu respektieren und umzusetzen. Unser Ziel ist es, einen Abschied zu ermöglichen, der dem Leben und der Spiritualität des Verstorbenen sowie den Bedürfnissen der Hinterbliebenen in jeder Hinsicht gerecht wird. Wir sind auch nach der Beisetzung weiterhin für Fragen und Unterstützung ansprechbar.

Gibt es noch weitere Aspekte der anthroposophischen Bestattung, die Ihnen besonders wichtig sind, oder haben Sie Fragen zu unseren Räumlichkeiten und Möglichkeiten in Ammersbek? Kontakten Sie uns wir helfen Ihnen!