Die Kopten sind eine der ältesten christlichen Gemeinschaften der Welt und bilden die größte christliche Minderheit im Nahen Osten, insbesondere in Ägypten. Ihr Name leitet sich vom griechischen Wort "Aigyptos" (Ägypten) ab, das im Arabischen zu "Qibṭ" wurde. Ursprünglich bezeichnete "Kopten" alle ägyptisch sprechenden Bewohner Ägyptens. Nach der islamischen Eroberung Ägyptens im 7. Jahrhundert n. Chr. blieben diejenigen, die am christlichen Glauben festhielten, die Kopten.

 

  • Apostolische Gründung:
  • Die koptisch-orthodoxe Kirche führt ihre Ursprünge auf den Evangelisten Markus zurück, der der Überlieferung nach im 1. Jahrhundert n. Chr. in Alexandria das Christentum einführte und als erster Patriarch von Alexandria gilt.

 

  • Schule von Alexandria:
  • Alexandria wurde zu einem wichtigen Zentrum der frühchristlichen Theologie und Bildung. Die theologische Schule von Alexandria war bekannt für ihre allegorische Auslegung der Schrift und prägte viele bedeutende Theologen, darunter Athanasius.
  • Konzil von Chalcedon (451 n. Chr.):
  • Dies ist ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte der Kopten. Auf diesem Konzil kam es zu einer Spaltung innerhalb des Christentums. Die koptische Kirche lehnte die Beschlüsse von Chalcedon ab, die die zwei Naturen Christi (göttlich und menschlich) als ungetrennt und ungemischt definierten.
  • Die Kopten vertraten und vertreten die miaphysitische Lehre, die besagt, dass Christus nur eine Natur hat – eine einzige vereinte göttlich-menschliche Natur ("μία φύσις" - "eine Natur"). Dies führte zur Trennung von der byzantinischen Reichskirche und zur Entstehung der Koptisch-Orthodoxen Kirche von Alexandrien.
  • Sie wird oft fälschlicherweise als "monophysitisch" bezeichnet, was eine Extremposition ist, die die menschliche Natur in der göttlichen aufgehen lässt; die miaphysitische Lehre der Kopten betont die volle Vereinigung der beiden Naturen ohne Vermischung, Verwirrung oder Trennung.