Was genau ist Kyronik

 

 

 

        Was ist Kryonik?

        Kryonik (von griechisch „kryos“ für „Eis, Frost“) bezeichnet die Kryokonservierung von Menschen (oder in                      manchen Fällen nur des Gehirns), die juristisch für tot erklärt wurden. Ziel ist es, sie in einem Zustand zu                      erhalten, in dem sie in der Zukunft, mit Hilfe fortschrittlicher Technologie, möglicherweise wiederbelebt                      werden können. Es handelt sich also nicht um eine Bestattung im klassischen Sinne, sondern um eine Art                 „Aufschub“ des Todes in der Hoffnung auf zukünftige medizinische Fortschritte.

 

 

      Wie funktioniert Kryonik?

      Der Prozess der Kryokonservierung ist komplex und muss unmittelbar nach dem Eintritt des Todes beginnen,          um Zellschäden zu minimieren. Die wichtigsten Schritte sind:

 

  1. Schnelle Abkühlung: Direkt nach dem Tod wird der Körper mit Eiswasser und Eispackungen gekühlt, um den Stoffwechsel zu verlangsamen und den Zellverfall zu verzögern.

 

  1. Herz-Lungen-Maschine: Eine Herz-Lungen-Maschine wird eingesetzt, um den Blutkreislauf und die Sauerstoffversorgung aufrechtzuerhalten.

 

  1. Blutentfernung und Kryoprotektion: Das Blut wird durch eine kryoprotektive Lösung ersetzt, die als „Frostschutzmittel“ wirkt. Diese Lösung soll die Bildung von Eiskristallen in den Zellen verhindern, die diese sonst beim Einfrieren zerstören würden. Dieser Prozess wird Vitrifikation genannt.

 

  1. Abkühlung auf extrem niedrige Temperaturen: Der Körper wird langsam und kontrolliert auf -196 Grad Celsius abgekühlt, die Temperatur von flüssigem Stickstoff.

 

  1. Lagerung in flüssigem Stickstoff: Der Körper wird in einem speziellen Behälter, einem sogenannten Dewargefäß, gelagert, der mit flüssigem Stickstoff gefüllt ist.

 

       Was sind die Hoffnungen der Kryoniker?

        Kryoniker hoffen, dass zukünftige Technologien es ermöglichen werden:

 

  • Die Schäden der Kryokonservierung zu reparieren: Die Vitrifikation ist zwar deutlich besser als frühere Einfriermethoden, kann aber dennoch Zellschäden verursachen. Man hofft auf Nanotechnologie oder andere Verfahren, um diese Schäden zu beheben.
  • Die Todesursache zu heilen: Die Kryonik soll den Menschen nicht nur „konservieren“, sondern auch die Möglichkeit bieten, die ursprüngliche Todesursache in der Zukunft zu heilen.

 

  • Den Alterungsprozess umzukehren: Manche Kryoniker spekulieren sogar darüber, dass zukünftige Technologien den Alterungsprozess umkehren könnten.

         Rechtliche und ethische Aspekte:

  • Rechtliche Situation: Die Kryonik ist in den meisten Ländern rechtlich nicht geregelt. In Deutschland ist sie aufgrund des Bestattungsgesetzes, das eine Erdbestattung oder Feuerbestattung vorschreibt, nicht erlaubt. Kryokonservierungen werden daher meist in den USA oder Russland durchgeführt.

 

  • Ethische Fragen: Die Kryonik wirft eine Reihe ethischer Fragen auf: Ist es ethisch vertretbar, den Tod aufzuschieben? Welche Auswirkungen hätte eine erfolgreiche Wiederbelebung auf die Gesellschaft? Werden in Zukunft nur reiche Menschen Zugang zu dieser Technologie haben?

        Wissenschaftliche Einschätzung und Kritik:

         Die Kryonik ist wissenschaftlich sehr umstritten. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass eine                 Wiederbelebung nach einer Kryokonservierung möglich ist. Viele Wissenschaftler betrachten die Kryonik als             reine Spekulation und nicht als gesicherte wissenschaftliche Methode. Die größten Herausforderungen sind:

  • Schäden durch das Einfrieren: Obwohl die Vitrifikation die Bildung von Eiskristallen reduziert, können dennoch Schäden an Zellen und Geweben entstehen.

 

  • Komplexität des Gehirns: Das Gehirn ist ein extrem komplexes Organ. Es ist unklar, ob die Erinnerungen und die Persönlichkeit eines Menschen nach einer Kryokonservierung wiederhergestellt werden könnten.

 

  • Fehlende Technologie: Selbst wenn die Schäden des Einfrierens repariert werden könnten, gibt es derzeit keine Technologie, um komplexe biologische Systeme wie einen menschlichen Körper wiederzubeleben.

        Kosten:

        Die Kosten für eine Kryokonservierung sind sehr hoch und können je nach Anbieter und Umfang (ganzer                    Körper oder nur das Gehirn) zwischen 80.000 und 200.000 Euro oder mehr liegen. Oft wird dafür eine                          Lebensversicherung abgeschlossen.

 

      Bekannte Kryonik-Organisationen:

      Die bekanntesten Kryonik-Organisationen sind:

  • Alcor Life Extension Foundation (USA): Die größte Kryonik-Organisation weltweit.
  • Cryonics Institute (USA): Eine weitere große Organisation mit niedrigeren Kosten.
  • KrioRus (Russland): Die einzige Kryonik-Organisation außerhalb der USA.

       Fazit:

       Die Kryonik ist ein faszinierendes Konzept, das viele Fragen aufwirft. Ob sie jemals erfolgreich sein wird, ist                ungewiss. Es handelt sich um ein sehr spekulatives Unterfangen mit hohen Kosten und ohne wissenschaftliche        Garantie auf Erfolg. Wer sich dafür interessiert, sollte sich umfassend informieren und die Vor- und Nachteile              sorgfältig abwägen.

 

 

 

 

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