Die St. Paulus Kirche in Kiel ist ein bedeutendes historisches und architektonisches Wahrzeichen der Stadt. Hier ist ein umfassender Überblick über ihre Geschichte und ihren Bau:
Baugeschichte
- Die St. Paulus Kirche wurde zwischen 1878 und 1882 im neugotischen Stil erbaut.
- Sie diente ursprünglich als Garnisonkirche für den preußischen Marinestützpunkt Kiel.
- Ihre strategische Lage sollte auch als Landmarke für die Schifffahrt bei der Einfahrt in die Kieler Förde dienen.
- Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht verlor die Kirche ihre Funktion als Garnisonkirche.
- Die Heiligengeistgemeinde, die sich im Stadtteil Düsternbrook ausdehnte, erwarb die Kirche 1925 vom Staat.
- Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche relativ geringe Schäden und konnte bereits 1948 wieder in Betrieb genommen werden.
- Eine umfassende Renovierung in den Jahren 1957 bis 1960 verlieh dem Innenraum sein heutiges Aussehen.
- Aufgrund ihres architektonischen und städtebaulichen Wertes wurde die St. Paulus Kirche 1988 unter Denkmalschutz gestellt.
Architektur
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Äußeres:
- Der ursprüngliche Entwurf der Kirche zeichnete sich durch eine reichhaltigere Verzierung des Turms und der Fassade aus. Im Rahmen der
Renovierung wurden jedoch Ziergiebel und Fialen entfernt, um Wartungskosten zu sparen und die architektonischen Grundformen der Kirche hervorzuheben.
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Inneres:
- Das Innere der Kirche wurde ebenfalls schlichter und freundlicher gestaltet, wobei auf eine zurückhaltende Farbgebung geachtet wurde.
Der alte Marmoraltar mit gotischen Elementen wurde 1960 durch eine schlichte Kreuzigungsgruppe des Stuttgarter Künstlers Helmuth Uhrig ersetzt. Die farbigen Chorfenster, entworfen von Dagmar
Schulze-Ross (Kiel) im Jahr 1957, stellen die christlichen Werte Glaube, Liebe und Hoffnung dar.